Forschungsprojekt: „Queer: moral- und pastoraltheologische Dimensionen einer kirchlichen Herausforderung“

Projektleiter: Dr. theol. Jürgen Janik

Laufzeit: 2024-2027

Das Forschungsprojekt widmet sich einem Querschnittthema, das hohe gesellschaftliche und kirchliche Relevanz hat. Queere Menschen finden in unterschiedlichem Umfang gesellschaftliche Akzeptanz und ihre Lebensweisen und Beziehungsformen werden rechtlich abgesichert. Sie erlangen in der katholischen Kirche zunehmend Sichtbarkeit. Sie engagieren sich in den Gemeinden vor Ort. Sie stehen im kirchlichen Dienst und verlangen Gleichberechtigung in dienst- bzw. arbeitsrechtlichen Fragen.
Die katholische Kirche kann und will sich der Auseinandersetzung mit Queerness nicht verschließen. Im Kontext des Synodalen Wegs und in der Folge der Initiative „Out in Church“ haben 21 von 27 deutschen Diözesen Stellen für queersensible Seelsorge eingerichtet.
Bezugnehmend auf Queere Theorien haben sich mehrere Richtungen queerer Theologie (apologetisch, befreiungstheologisch, relational, dekonstruktiv) entwickelt. Sie fragen kritisch nach der Bedeutung von Geschlecht und Sexualität in den verschiedenen theologischen Disziplinen.

Auf diesem Hintergrund bearbeitet das Projekt die folgenden Fragen:

  • Welche Herausforderungen lassen sich für die Kirche benennen, wenn sie sich dem stellt, was unter queer begriffen wird?
  • Welche Konzepte queerer Pastoral lassen sich (in synchroner und diachroner Sicht) identifizieren und wie haben sie sich entwickelt? Auf welchen theologischen und ethischen Optionen beruhen diese Konzepte? Wer sind die Subjekte dieser Pastoral?
  • Mit welchen Impulsen für die theologische Theoriebildung (u.a. Anthropologie, Sexualethik) wie für die kirchliche Praxis ist zu rechnen? Welche Formen und Ziele queerer Pastoral sind auf diesem Hintergrund wegweisend?